Im Ortskern von Nettersheim, unweit des Kurparks am Genfbach gelegen, entstanden in nachhaltiger Holzrahmenbauweise zwei Wohnhäuser mit je 11 Eigentumswohnungen, sowie ein Gebäude für die Tagespflege mit 17 Servicewohnungen. Die Häuser verfügen jeweils über einen eigenen Aufzug, jede der Einheiten ist barrierefrei und überzeugt mit einem eigenen Außenbereich.
Mittels differenzierter Dach- und Fassadengestaltung wurde der Ansatz „Regionales Bauen in der Eifel“ erfolgreich umgesetzt. Steil- und Flachdächer gliedern die Häuser ebenso wie der Wechsel zwischen den Holz- und Putzfassaden. Durch den geschickten Einsatz der architektonischen Stilmittel fügen sich die Gebäude, trotz ihres Bauvolumens, behutsam in die bestehende kleinteilige Bebauung der dörflichen Struktur ein.
Entlang der Rosenthalstraße wurden die notwendigen Stellplätze und Abstellräume in hölzernen Carports ausgebildet, sodass deren Erscheinungsbild im öffentlichen Raum nur zurückhaltend wahrzunehmen ist. So entstehen in Verbindung mit den dahinterliegenden Wohnbauten zur Straße geschützte Zwischenräume. Die Aufenthaltsbereiche sind naturnah begrünt, sowie mit Sitzgelegenheiten und Spielmöglichkeiten für Kinder ausgestattet. In Kombination mitder städtebaulich wertvollen Anbindung an den Kurpark, gelegen auf der gegenüberliegenden Uferseite des Genfbaches und über eine neue Fußgängerbücke miteinander verbunden, wird dem Konzept Rechnung getragen, indem die Bewohner langsam von dem öffentlichen in den privaten Raum geführt werden und dabei eine Atmosphäre für menschliche Begegnung geschaffen wird.
Der Holzrahmenbau mit massiver Bodenplatte und massivem Treppenhauskern gehört aufgrund des ökologischen Baustoffes Holz zu den umweltbewussten Bauweisen. Die Außenwände wurden als diffusionsoffene Holzrahmenbauwände in Ständerbauweise ausgebildet. Die Wohnungstrennwände bestehen aus mehrfach beplankten Holzrahmenbauwänden. Das Fichtenholz der Brettsperrholzdecken ist von innen sichtbar. Die Fassade besteht aus einer vertikalen Holzschalung aus Lärchenholz.
Die Wärmeversorgung der Gebäudeeinheiten werden über das Fernwärmenetz sichergestellt. Die Stellplätze unter den Carports sind zusätzlich mit Elektroladesäulen für Autos und Fahrräder ausgestattet. Das Rosenthalquartier entspricht den Energieanforderungen eines KfW-40 und KfW-55 Effizienzhauses. Der Primärenergiebedarf der einzelnen Gebäude liegt bei etwa 20 kWh/m2a und weist damit einen geringen Bedarf, eine hohe Energieeffizienz sowie eine umweltschonende Energienutzung auf.