Die Kunst der Verbindung

Wettbewerb Brückenschlag

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„Das Leben ist eine Reise, eine Reise, auf der wir uns überwiegend auf Brücken bewegen. Die meisten haben wir selbst gebaut; mitunter brechen wir sie auch hinter uns ab, weil inzwischen das Leben eine andere Richtung genommen hat. Wie immer die Bilanz am Ende aussehen mag, das Leben ist eine Sammlung von Brückenerfahrungen: Brücken, die uns zueinander führen, die uns verbinden, die jedermann, wo auch immer, begehen – und verstehen kann.“ – Holmar Attila Mück

Wie „Perlen an der Schnur“ verbindet der Ahrlauf die unterschiedlichen Orte und Landschaftsbereiche mit ihrer jeweiligen regionalen Attraktivität. Das verbindende Element bildet somit die Ahr auch in der Stadtlandschaft von Bad Neuenahr-Ahrweiler. Einstmals malerische Passagen, Parkanlagen aber auch stadtbild-prägende Architektur und Verkehrsstränge wechselten sich entlang des rund zehn Kilometer langen Flussraums im Stadtgebiet ab. Das Flussufer bildet dabei eine signifikant – poetische Szenenfolge. Zusammen formen sie die Elemente eines am Fluss orientierten Stadtraums, der nach der Flutzerstörung wieder an Lesbarkeit gewinnen soll. Ziel des Entwurfs ist es, die regionale bzw. örtliche Identität herauszuarbeiten und auf diesem Potential erlebnisreich neu zu gestalten.

Der Kurgartenbrücke als Verbindung zwischen der Innenstadt Bad Neuenahr und Kurviertel, Wohngebiet Johannisberg, Kurkliniken und Krankenhaus kommt im größeren und direkten städtebaulichen Bereich besondere Bedeutung zu. Fußläufig und mit eingeschränktem Fahrverkehr soll der Brücke neben der „Kunst der Verbindung“ auch ein hohes Maß an Aufenthaltsqualität beigemessen werden. In direkter Zuordnung zum Platz vor der Luther Kirche ist eine Aufweitung der Brücke mit Sitzmöglichkeiten geplant, welche einladen sollen, den Kurpark und die Ahruferlandschaft zu betrachten. Auf der gegenüberliegenden Uferseite gibt es ein diesbezügliches Pendant mit Orientierung und Ausblick auf die neu gestaltete Uferlandschaft Lindenstraße und Casinobrücke. Sitz-, und Liegemöglichkeiten auf unterschiedlichen Ebenen erinnern an Tribünen, um die Szenen der Umgebung erleben zu können. Sorgloses Flanieren bedingt durch eingeschränkten Autoverkehr und spannende Verweilorte sind Zielpunkte der architektonischen Brückengestaltung. Glasausschnitte im Boden der Brücke und in der Geländergestaltung erlauben Kindern und Menschen im Rollstuhl die Erlebbarkeit des Flusslaufes. Kurgarten-, und Casinobrücke verfolgen unterschiedliche Entwurfsansätze sollen aber in Details (Geländer Gestaltung) Zusammengehörigkeit übermitteln.

Der architektonische Entwurfsansatz der reinen Fußgängerbrücke geht davon aus, mittels der „schrägen“ Positionierung die Wegebeziehung vom Parkhaus, Ahrtherme und Kurhotel zur Innenstadt attraktiver zu gestalten und die städtebauliche Achse zu betonen. Um diesem Gedanken Ausdruck zu verleihen, wurde eine dynamisch, geschwungene Formgebung gewählt, die sich an den auslaufenden Rampen verjüngt. Die architektonische Gestaltung der Brücke baut darauf auf, die statisch notwendige Konstruktion (Obergurte) durch begleitende Stahlbauelemente in Szene zu setzen. Erinnerungen an die „Bogenelemente „der Interims Fußgängerbrücke Kurpark sind bewusst gewählt gemäß dem Gedanken „Keine Zukunft ohne Herkunft“. Die Fortführung der gestalterischen „Bogenbewegungen“ der Brückenkonstruktion auf den beiden Uferpromenaden folgt dem Gedanken die Brücke als Verbindung nicht auf den Flusslauf zu reduzieren, sondern die Ufergestaltung in das Thema Brückenverbindung zu involvieren. Die Skelettkonstruktion wird durch zwei ovale Öffnungen unterbrochen. Diese geben Ausblicke auf die westlich gelegene Kurgartenbrücke und das denkmalgeschützte Ensemble des Casinos, sowie die nördliche Ahruferpromenade frei. Liegt der Fokus bei der Gestaltung der Kurgartenbrücke eher auf der gestalterischen „Reduktion“ soll die Gestaltung der Casinobrücke die Attraktivität begleiten.

Die jeweiligen Komponenten des Entwurfs (Landschaftsgestaltung, Verkehrskonzept, Architektur und Tragwerk der Brücken) folgen dem Gedanken die Attraktivität des Ortes sowohl bezogen auf die Nutzung als auch auf die Gestaltung, zu erhöhen um den Einwohnern von Bad Neuenahr – Ahrweiler wieder Freude und Identifizierung mit ihrer Heimat zu geben aber auch ein „Komm Grund“ für den Tourismus darzustellen.

Daten und Zahlen

StandortBad Neuenahr-Ahrweiler
LPHÖffentlicher Wettbewerb
ProjektteamWershofen Gartenbau GmbH & Co. KG
PlannIng GmbH Planungs- und Ingenieurleistungen
Perspektivische Skizzen© Michael Wershofen
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